Die digitale „schwarze Mappe“

Heute habe ich es endlich geschafft (und mich getraut) mein Tablet im Gottesdienst einzusetzen. Ich habe schon vor einiger Zeit von Pastoren gehört, die ihren Kindle einsetzen (und mittlerweile ihr Tablet) und habe vorletzten Monat eine Anfrage bekommen, ob man sich denn mit einem Tablet die Ausdruckerei der Gebete und der Predigt sparen kann. Nach der heutigen Erfahrung kann ich sagen: Ja.

Für den Notfall hatte ich heute im Gottesdienst alles auch noch mal in Papierform in der klassischen schwarzen Ledermappe. Tatsächlich eignet sich die wesentlich besser, wenn es um Übersichtlichkeit geht. Mal eben die Reihenfolge der Lieder für den Organisten raussuchen ist mit dem Tablet umständlicher oder erfordert Disziplin beim Formatieren.

Predigt auf dem Tablet
Unspektakulär: Predigt auf weißem Grund

Konkret habe ich mein Archos 80 G9 in einer (Kunst)Lederhülle dabei gehabt. Die verräterischen Löcher auf der Rückseite für die Kühlung und den UMTs-Stick habe ich mit kleinen Lederstückchen kaschiert. Die Texte kamen per OwnCloud in PDF-Form auf das Tablet. Hier habe ich ein bisschen mit dem Format spielen müssen, bis keine Ränder mehr zu sehen waren. Dazu den PDF-Reader Laban (den ich nach der Installation seltsamerweise nicht wiedergefunden habe). Die Anforderung war die Vollbildanzeige, werbefrei und möglichst wenig Ballast, insofern ist fast jeder schlanke PDF-Reader geeignet. LabanPDF finde ich auch deshalb gut, weil ich nicht unbedingt zum Seitenwechseln wischen muss, sondern auch ein Tip auf die entsprechende Bildhälfte ausreicht.

Die Vorbereitung in der Kirche (Einschalten, Display-Timeout auf „nie ausschalten“, Wlan aus, Benachrichtigungen aus, Display-Helligkeit an den Raum anpassen) liefen zügig und alles lief wunderbar. Ich warte noch auf Reaktionen der Gemeinde, ob das Tablet gestört hat; an der Kirchentür hat sich zumindest niemand beschwert. 😉

Einen Nachteil hat das Ding (trifft vielleicht nur auf <8″-Geräte zu), ich habe in der von mir bevorzugten Schriftgröße kein Glaubensbekenntnis/Fürbittengebet/… auf eine Seite bekommen und musste zwischendrin tippen. In meiner normalen Din A5-Mappe kann ich immerhin zwei Seiten nebeneinander haben und kann den Text entsprechend schieben.

Nach dieser Erfahrung, werde ich vermutlich in Zukunft weniger Papier und Toner verbrauchen. 🙂

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