CyanogenMod 7.2 auf dem HTC Wildfire

Vor ein paar Tagen habe ich es endlich gewagt, mich ans Flashen meines Smartphones zu wagen. Weil es diverse Anleitungen gibt und das Wildfire vermutlich nicht mehr sooo verbreitet ist, wollte ich eigentlich nicht darüber bloggen, aber es kam eine Nachfrage auf Twitter, deshalb…

Einen guten Überblick gibt dieser Forenthread und natürlich die Anleitung direkt bei CyanogenMod. Um es kurz zu machen:

  1. Auf dem Wildfire USB-Debugging anschalten (Einstellungen -> Apps -> Entwicklung [hoffe ich])*
  2. Wildfire ausschalten, dann Leiser-Knopf gedrückt halten und Einschaltknopf drücken -> hboot-Version muss 1.01.001 sein, bei einer 2 am Ende bitte erst auf 001 downgraden
  3. Revolutionary herunterladen und einen Beta-Key mit der Seriennummer deines Wildfires generieren
  4. Wildfire sicherheitshalber nochmal neu starten und an den USB-Port stöpseln
  5. Revolutionary in der Commandline/Shell starten, BetaKey eintragen
  6. Mit ein bisschen Glück ist das Wildfire jetzt S-Off
  7. Die Nachfrage ob das Clockwork Recovery installiert werden soll mit Ja bestätigen (hier klappte bei mir der Download nicht, was äußerst lange Nacharbeiten nach sich gezogen hat)**
  8. Wenn alles bis hierher geklappt hat, kann man nun die passende Version von CyanogenMod herunter- und auf die Micro-SDKarte raufladen (das geht auch unter Windows wunderbar, man muss dafür nicht adb bemühen)                        – zu mehr App-Speicherplatz geht es hier lang-
  9. Dann Wildfire neustarten und dabei wieder die Leiser-Taste gedrückt halten. Dann ein Druck auf Leiser und danach auf Power (also Recovery auswählen). Jetzt sollte der Clockwork Recovery Manager geladen werden.
  10. Hier kann nun per „install zip from sdcard“ das heruntergeladene Image von CyanogenMod aufgespielt werden (Navigation: Lauter/Leiser = hoch/runter, Power = Zurück, „Jogdial“ [unter Menü und zurück] = Auswählen). Auf die gleiche Weise können die Google-Apps installiert werden (GApps hier herunterladen, zip auf SDKarte und dann „install from sdcard“)
  11. Booten und Beten

Ein anderer Weg (ab Punkt 6) ist das Rooten des Smartphones per Gingerbreak (Anleitung Punkt 4) und die Installation von Rom Manager via Google Play (anschließend kann man das Clockwork Recovery und CM auch von dort aus installieren**).

Meine Wege zu CM waren verschlungen und führten oft genug zu einem schwarzen Bildschirm mit Warndreieck, aber letztendlich hat es sich doch gelohnt. Hätte ich einige Zusammenhänge, Dateien und Informationen vorher präsent gehabt, wäre es um einiges einfacher gewesen.

Nach ein paar Tagen Benutzung kann ich Folgendes sagen: CyanogenMod 7.2 (=Android 2.3.7) läuft flüssig und stabil, gefühlt etwas schneller als das Android von HTC. Die von mir viel genutzte Funktion des USB-Tetherings ist leider tief in die Menüs reingerutscht und wird nicht mehr beim Anschluss eines USB-Kabels angeboten (kann ich verschmerzen). Dafür kann man so ziemlich alles konfigurieren, von der Statusleiste, ober das Dock (man kann es auch ganz abschalten) bis hin zu den Energieeinstellungen im Benachrichtigungs-Slidedown). Auch die im Gegensatz zur Android 2.2-Version von HTC hinzugekommene Funktion des VoIP-Anrufs ohne zusätzliche App ist sehr praktisch (besonders, weil ich als 1&1-VoIP-Kunde überall „Festnetz“-Gespräche führen kann, wo ich schnelles Internet habe).  Was ich besonders gut finde ist, die Rootumgebung (ja, ich weiß, die hätte ich einfacher haben können 😉 ), die es z.B. erlaubt einige ungenutzte GoogleApps zu löschen und Berechtigungen von Apps zu manipulieren.

Einen Fallstrick möchte ich nicht unerwähnt lassen: Mit Themes sollte man sehr vorsichtig sein, ein kaputtes Theme führt zum Absturz der Standardumgebung ADW-Launcher, was mangels Ausweich-Launches zur Unbenutzbarkeit führen kann. Mir konnte nicht mal der Abgesicherte Modus helfen.

Nachtrag 12.4.13: Im täglichen Gebrauch habe ich einen Bug eintdeckt, den es auszutreiben galt: Das GPS wollte nicht. Um das zum laufen zu kriegen, musste ich hier die buzz.radio-3.35.20.10-signed.zip herunterladen, entpacken, und die radio.img mittels Terminal und fastboot (beschrieben unter **) mit dem Befehl  fastboot flash radio radio.img installieren.

* Unter Ubuntu/Mint muss man eine udev-Regel anlegen, damit das Wildfire für diesen Prozess korrekt erkannt wird: $ sudo touch /etc/udev/rules.d/51-android.rules und in diese neu angelegte Datei folgendes eintragen: SUBSYSTEM=="usb", ATTR{idVendor}=="0bb4", MODE="0666", GROUP="plugdev"

** Wenn das  nicht funktioniert, lade dir das Clockwork Recovery-Image für das Wildfire herunter, benenne es in recovery.img um und installiert es mittels adb/fastboot (für Ubuntu/Mint gibt es ein passendes PPA ohne allzu viele Abhängigkeiten und ohne komplette SDK, unter Windows solltest du hier fündig werden) auf der Kommandozeile: „fastboot flash recovery recovery.img“ (ohne Anführungszeichen). Ausführlicher in der oben verlinkten Anleitung unter Punkt 3. Was dort als „Handy in den Fastboot-Modus starten“ genannt ist funktioniert folgendermaßen: Wildfire neustarten und dabei die Leiser-Taste gedrückt halten. Nach dem „Booten“ noch einmal auf die Powertaste drücken.

3 Antworten zu „CyanogenMod 7.2 auf dem HTC Wildfire“

  1. […] kommt die SD-Karte wieder ins Telefon. Nun kommt das Booten ins Clockwork Recovery wie hier in Punkt 9 beschrieben. Dann kann ein Backup via nandroid gemacht und danach alles gelöscht werden (wipe […]

  2. Avatar von s
    s

    Kann es sein, dass der Bug aus dem Nachtrag (gps geht nicht) lediglich ein anderes Anzeigeverhalten des GPS-Icons beschreibt ist? Ich habe die 7.20.buzz stable installiert und hatte sie aufgrund deines Nachtrages fast schon wieder runtergeschmissen. Zwar ist die GPS-Anzeige trotz angeschaltetem GPS aus, zeigt dann aber die Nutzung durch eine App an (im Gegensatz zum HTC-Android, wo die Anzeige angeht, sobald ein Signal aufgebaut ist) – sprich: sobald ich z.B. Google-Maps verwende, geht die Anzeige an. Navigieren kann ich wie vorher auch.
    Ansonsten funktioniert alles wie gehabt und besser, sodass das alte Wildfire bei mir wohl noch eine Weile laufen wird. Hätte ich’s mal von Anfang an benutzt. Danke für die Anleitung.
    Kleiner Hinweis noch: beim ersten Start läuft der Init-Vorgang ewig. Bei mir gings besser, nachdem ich zuerst eine alte Stable installierte, und danach erst die 7.2er.
    Gruß, s

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